Freitag, 31. Mai 2013

Kein Ende mit Opel in Sicht

Lange Zeit habe ich hier nichts geschrieben, es kam immer was dazwischen.
Ist keine Entschuldigung :-( , aber dafür schreibe ich jetzt alles.
Zwischenzeitlich war ich auch wieder zur Reha in Sankt Peter Ording, hab versucht ein wenig Kraft zu tanken.
Und nun das Neueste meinem OpelFuß, eine Sache ohne erkennbares Ende. Leider.
Nachdem ich immer über widerliche Schmerzen im Fuss geklagt hatte, von den Schmerztabletten wie ein Monster aussah, bat ich meinen Arzt um Hilfe. Er empfahl uns eine Spezialklinik in Kiel.
Termine waren schnell gemacht und auch die Voruntersuchungen verliefen gut. Bei der Röntgenaufnahme stellte der Facharzt fest, dass sich eine Knochenwucherung an der Bruchstelle gebildet hatte und wohl irgendwo rein drückte. Die wollte man entfernen, in der Hoffnung, dass damit die Schmerzen erledigt seien.
Er gab mir aber den Rat, vorher noch zu einem Neurologen zu gehen, um eine Nervenleitmessung durchführen zu lassen. Denn es könnte ja sein, dass ein verletzter Nerv auch mit zu den Schmerzen beitrug.
Gesagt, getan. Also mit einem Termin zu einem ansässigen Neurologen. Der war zwar soweit nett, blubberte dann aber gleich los, warum ich erst 2 1/2 Jahre nach dem Unfall käme. Bei dem Unfall wäre ein Nerv eingerissen, das hätte man gleich im KHs untersuchen müssen. Es sei doch klar, dass bei so einem Unfall auch Nerven einreißen können. Jetzt kann man den nicht mehr reparieren, ich sollte es mit Vitaminen und Folsäure versuchen. Okay, mache ja alles mit und kaufte die Tabletten. Geholfen hat es aber nichts.
Dann stand der OP- Termin fest. Tage vorher war ich zum Vorgespräch in Kiel, musste ja alles noch weiter untersucht werden.
Montag d. 15.4. sollte ich gegen 8 Uhr morgens in der Klinik sein, die OP sei dann gegen Mittag.
Am 14. kam ein Anruf, ich solle schon um 6.30 Uhr in Kiel sein, die OP wäre auf 7 Uhr vorverlegt worden.
Sonntagabend musste ich meine erste LmaA-Tablette schlucken. Die Fahrt nach Kiel habe ich nur wie in Watte verpackt erlebt. Punkt halb 7 Uhr waren wir auf der Station, wo ich schon erwartet wurde. Schnell ins Engelshemdchen, Tablette schlucken und kurz vor 7 Uhr ab ins OP. Mein Mann wurde weg geschickt mit den Worten: Kommen Sie heute Mittag wieder, da wird sie aus dem Aufwachraum zurück sein.
Ich war richtig derbe beduselt, bekam aber doch, zu meinem Glück, noch vieles mit.
Als ich schon auf dem schmalen OP-Tisch lag, mein Kopf mit einem grünen Mützchen bedeckt, mein Oberkörper nackt, hörte ich wie eine Stimme fragte: Ist das die Patientin Ute Fischer??
Im Dusel schoss ich halb hoch und brüllte meinen Namen und mein Geburtsdatum. Denn Ute heisse ich ja nicht.
Da wurde ich wieder  in mein Bett gepackt und so nackelig, wie ich war, weg gefahren.
Irgendwann wurde ich wach, mein Mann stand vor meinem Bett und wunderte sich, dass ich schon wieder auf dem Zimmer war. Konnte aber nur sagen, dass ich noch nicht operiert sei.
Gegen Mittag wurde ich dann erneut ins OP geschoben, aber davon bekam ich nicht viel mit.
Mein Mann versuchte derweil eine Erklärung für den Ablauf zu finden, bekam aber keine Antworten.
Im Krankenhaus habe ich eine Zusatzversicherung als Privatpatient. Ein Zweibettzimmer hatte ich wohl, aber was das Essen anging, war eine Frechheit. Eine 2. Tasse Kaffee wurde mit den Worten: Das müssen Sie vorher ordern, wir haben keine Zeit zum Nachschenken, den Restkaffee kippen wir weg, abgehackt.
Zwei Tassen Kaffee bekam ich am nächsten Morgen aufs Schränkchen gestellt, als die erste leer war, war der andere Kaffe pieeeeeeehhhhhhwarm.:-(
Frisches Obst oder frische Beilage auf den Tellern??? Haben wir vergeblich gesucht. Ein angekündigtes besonderes "Highlight" entpuppte sich als eine halbe saure Gurke!!!!!!!!!!
Das Essen war dermassen lieblos auf die Teller geklatscht, so nach dem Motto "Friss oder stirb".
Meine Zimmernachbarin und ich konnten es einfach nicht glauben und machten dementsprechend auch unsere Witze darüber. Denn was sollten wir auch machen? Beschwerden beim ServicePersonal verliefen ja im Sande. Ich bin kein Meckerfritze was das Essen angeht, aber wofür bezahlen wir viel Geld in die Privatkasse, wenn das Essen so schlecht ist?

Tja, aber nun weiter zu meinem Fuß.
Einen Tag nach der OP wurde ich zum Gipsraum gebracht. Dort waren 2 Schwestern. Eine begann mit dem eingipsen von meinem Fuß und bat mich, die Zehen nach oben zu ziehen. Hätte ich ja gerne gemacht, wenn ich es schon vor der OP hätte machen können, nun ging aber garnichts mehr.
Als die "Gipserin" merkte, dass keine Bewegung der Zehen vorging, drückte sie plötzlich mit voller Kraft meine Zehen Richtung Knie. Mir blieb vor Schmerzen die Luft weg, ich konnte nur noch aufschreien.
Dann legte sie sich auch noch mit ihrem Oberkörper auf meinen Fuß und versuchte den Gipsverband anzubringen. Ich bat sie nur immer wieder, meinen Fuß los zu lassen. Aber sie machte einfach weiter. Die Schmerzen waren grauenvoll.
Die 2. Schwester wurde etwas "weißlich" im Gesicht und verließ den Raum. In dem Moment kam ein Mann in den Gipsraum und fragte, was hier los sei. Die Schwester sagte: Ich versuche den Fuß zu gipsen.
Der Mann schaute sich meinen Fuß an und sagte: Der ist doch total schief eingegipst. Soll ich dir mal zeigen, wie man richtig gipst??
Er nahm sich eine Schere, schnitt den feuchten Gipsverband wieder auf und bat mich, mich auf die Liege zu setzen. Meinen Fuss stellte er auf seinem Oberschenkel ab und begann mit der Arbeit. So konnte er meinen Fuss richtig eingipsen, ohne mir weitere Schmerzen zu verursachen.
Mir war nur noch übel vor Schmerzen. Am liebsten hätte ich meine Sachen gepackt und wäre heim gefahren. Aber es ging ja nicht. Irgendwie habe ich aber meinen Humor nicht verloren und fragte bei der nächsten Visite, wo man denn die Gipser her hole, ob die vom Schlachthof kämen. Kurz schilderte ich den Ablauf. Vom Chefarzt kam nichts, KEIN TON.
Irgendwie scheinen ihm Kritiken oder Fragen unangenehm zu sein, denn als mein Mann einen Tag später eine Erklärung über das ganze Geschehen haben wollte, drehte er sich um und ließ uns stehen.
Kein Wort der Entschuldigung ist bis heute erfolgt.
Wir hätten doch wohl als allererstes die Klinikbewertungen lesen sollen, dann wäre ich dort sicher nicht hin gegangen. Aber weil die Klinik, nach Hörensagen, einen guten Ruf hatte, vertraute man auch.

Und mein Fuß?? Nachdem er 14 Tage im Gips war, ich wieder Rollstuhl und Gehhilfen benutzen durfte, bekam ich dann eine Spezialschiene, die ich bis heute noch trage. Längere Strecken muss ich mit Hilfe der Stützen bewältigen.  Erst Mitte Juni entscheidet sich, wie es weiter geht. Und meine Schmerzen??? Okay, das Messer im Fußgelenk ist raus, aber ansonsten hat sich nicht viel verändert. Prognose des Arztes: Wohl noch eine weitere OP.

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